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BÄUME

Christina Simon widmet ihre zahlreichen, großformatigen und farbstarken Linolschnittzyklen: Tanne, Eiche, Pappel, Weide, Linde, Apfelbäume, Nussbaum und der Esche, dem „Baum des Lebens“. Manchmal erst auf den zweiten Blick erkennbar, zeichnen sich Tier- und Menschengestalten im dichten, blattfüllenden Liniengeflecht ab. Sogar Engel beseelen das Astwerk einiger Bäume. In den archaischen und christlichen Mythen findet Christina Simon  immer wieder neue Impulse für ihre Arbeiten. Auch persönliche  Naturerlebnisse aus ihrer Kindheit  fließen in ihren Bilderkosmos mit ein.

Im Bild „Kiefer am Abgrund“ schwankt der Baum durch den von Ketten durchzogenen Bildraum, in düsteren Blautönen gehalten, eine Metallleiter zeigend. Für Gebirgswanderer sind diese Absturzsicherungen lebensnotwendig. Der Blick des Betrachters wird buchstäblich hineingezogen in das dramatische Bildgeschehen sich überlagernder und gegenseitig durchdringender Lineamente und Flächen. Die spirituelle Bedeutung des Baumes in allen Kulturen der Menschheitsgeschichte wird hier erahnbar.

Angelika Flaig

 

Aus: Faltblatt zur Ausstellung „Dreiklang: BAUM“